AERO – A European Refugees Odyssey

AERO – A European Refugees Odyssey

AERO ist ein transnationales Projekt zur Entwicklung von Workshop-Tools, Best Practices und Seminarformaten für zeitgenössische Performance und Theater in Polen, Italien, Spanien und Deutschland. Es bietet:

  • Workshop-Kompetenzen und Seminarformate für Dokumentartheaterprojekte
  • Für Kulturprojekte von/für/mit Geflüchteten, Künstler*innen und Aktivist*innen
  • Vernetzung für Institutionen und Einzelpersonen
  • Vier internationale Treffen in Valencia, Hamburg, Kalabrien und Lublin


Erstes transnationales Treffen und Projektstart
in Valencia vom 27.11.25 bis 01.12.25



Aktivitäten des Treffens:

  • Zusammenkommen für Workshops und Kombinieren kreativer Methoden wie Dokumentartheater und kreatives Schreiben mit sozioökonomischen Methoden wie Textildesign und Marketing.
  • Entwicklung einer Toolbox zur späteren Veröffentlichung, die als Ressource für europäische Institutionen und lokale Netzwerke dienen soll
  • Besuche lokaler Kunststätten und Organisationen sowie Vorstellung lokaler Akteure der soziokulturellen Szene

Mehr über das Projekt / Was genau ist AERO?

theater: playstation entwickelt seit einige Jahren Projekte mit der Region Kalabrien in Süditalien. (Siehe auch hier!) In dieser wirtschaftlich isolierten Region sind viele traditionelle Dörfer aufgrund der Abwanderung weitgehend verlassen. Gleichzeitig überqueren viele Flüchtende Menschen das Mittelmeer. Infolgedessen wurden dort Modelle entwickelt, um Geflüchtete in solchen entvölkerten Orten anzusiedeln. Eindrucksvolle Beispiele dafür sind die Dörfer Riace und Camini.
Durch „Nastro di Moebius”, eine lokale Kulturinstitution, lernte theater:playstation diese
Region kennen und begann, sich dort zu engagieren. So entstand die Idee für ein dokumentarisches Theaterprojekt vor Ort.
Die Geflüchteten in Kalabrien kommen oft aus Ländern des Nahen Ostens oder Afrikas. In Nordeuropa kamen viele geflüchtete Künstler*innen aus der Ukraine und Weißrussland an. Das Eastern Theatre in Lublin und theater: playstation in Hamburg haben Plattformen ins Leben gerufen, die es ihnen ermöglichen, in ihrer neuen Umgebung künstlerisch zu arbeiten.
Geflüchtete in Europa erleben zunehmend Diskriminierung, Organisationen, die mit ihnen arbeiten, werden kritisch beäugt. Italien hat eine rechtsextreme Regierung, die die Unterstützung für Projekte massiv einschränkt. Ähnliche Entwicklungen sind in Polen,
Deutschland und Spanien zu beobachten. Was bedeutet das für die Zukunft unserer Arbeit?
Geflüchtete Künstler*innen finden kaum Arbeit, die ihren Qualifikationen entspricht, und leiden unter sozialer und regionaler Isolation. Sie sind weitgehend vom transeuropäischen Reiseverkehr und damit von Netzwerken ausgeschlossen.
Das Projekt begegnet diesen Herausforderungen mit künstlerischen und kulturellen Mitteln: Theaterworkshops, kreatives Schreiben und dokumentarische Theaterprojekte können durch öffentliche Präsentationen die Sichtbarkeit der Institutionen und Geflüchteten erhöhen und zu einem direkten Dialog mit den lokalen Gemeinschaften führen. Sie können Einfluss auf die Gesellschaft nehmen und flüchtlingsfeindlichen Tendenzen entgegenwirken. Außerdem können sie Geflüchtete und Aktivisten stärken und ihnen ihre eigene Herkunft und ihr Potenzial bewusst machen. Darüber hinaus ermöglichen unsere Treffen den Geflüchteten die Teilnahme an europaweiten Mobilitäts- und Netzwerkprogrammen.

In unseren Treffen entwickeln wir Seminarformate, die kreative Techniken mit Methoden für wirtschaftliche Aktivitäten verbinden. Die spezifischen Stärken und Fähigkeiten der Partnerinstitutionen werden dabei einbezogen. Das Ergebnis ist eine Toolbox mit konkreten Workshop-Übungen sowie ästhetischen Überlegungen und Seminarstrukturen. Diese Toolbox wird zum Ende des Projektes veröffentlicht, so dass ihre Elemente international genutzt werden können.

Gleichzeitig finden während der Treffen öffentliche Präsentationen der Teilnehmer statt:
Lesungen von produzierten Texten, offene Workshops, Präsentationen von Workshop-Ergebnissen. Außerdem gibt es öffentliche Diskussionen, Vorträge und Performances der teilnehmenden Künstler.

Wann und wie findet das Projekt statt?

Wir organisieren vier intensive, einwöchige Seminar- und Netzwerktreffen, die
„Refugee Meeting Points“. Sie finden in vier Partnerländern statt, in Hamburg, Valencia –
Lublin und Kalabrien (Camini).
Bei diesen Treffen entwickeln und testen etwa 10 Teilnehmer*innen die Tools für das Workshop-Format.
Zwischen diesen Treffen finden nationale Arbeitsphasen in den Partnerländern statt.

Zu unserem ersten Meeting Point in Valencia möchten wir insbesondere Künstler*innen und Kulturaktivist*innen aus der Stadt einladen.
Hauptveranstaltungsort ist die Fabrika12 in El Carmen.
Sie können an allen unseren Aktivitäten teilnehmen oder auch nur an einigen, je nach Ihrer Verfügbarkeit.
Sie können an unseren Workshops teilnehmen oder eigene Workshop-Beiträge leisten.
Für Beiträge gibt es eine Aufwandsentschädigung.

Es wird auch andere Aktivitäten geben, wie den Besuch von Kunst- und Veranstaltungsorten, Treffen mit Organisationen in der Stadt und öffentliche Präsentationen. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Entwicklung von Werkzeugen und Pools für Performance- und Theaterworkshops, kreativen Techniken von Schreibübungen über Körper- und Stimmarbeit bis hin zu kleinen Performance-Partituren und Inszenierungstechniken.

Termine:

Donnerstag, 27.11. – Montag, 1.12.
Erstes Refugee Point Meeting in Valencia

11. – 18. April 26
Zeitrahmen für das Treffen in Kalabrien (insgesamt 5–6 Tage)

12. – 21. Juni 2026
Zeitrahmen für das Refugee Point Meeting in Hamburg.

3. – 12. September 2026
Zeitrahmen für das Treffen in Lublin


Wenn ihr an einem der internationalen Treffen interessiert seid, lasst es uns wissen, damit wir alle Details besprechen können.

Kontaktiert uns hier.


Wer kann/sollte teilnehmen?

  • Junge Künstler*innen, die als Flüchtlinge nach Europa gekommen sind
  • Erfahrene Künstler*innen und Kulturaktivist*innen aus den Orten der Meetings
  • Menschen, die sich für Performance, Theater, Tanztheater und Schreiben interessieren
  • Menschen, die ehrenamtlich oder beruflich mit Geflüchteten im sozialen oder kulturellen Bereich arbeiten.

Weiteres erfahrt ihr in dieser PDF!